Mich würde interessieren, was ihr eigentlich zu diesem Bienenschutzgartenprojekt (http://www.bienenschutzgarten.at/de/home.html) sagt, ob ihr das gut findet oder eher kritisch beäugt.
Ich begrüße es, dass sich Bienenbegeisterte organisieren und für eine bessere Lebensgrundlage von Bienen einsetzen. Dennoch stören mich einige Dinge an diesem Projekt und ich würde gerne von euch wissen, ob ich da nur kleinlich bin oder ob die Kritik berechtigt ist.
1) Die "Bienenwiege": Da handelt es sich um eine vom Bienenschutzgarten entwicklte und vertriebene Beutenform. Meiner Meinung nach ist es einfach eine Mischung aus Trogbeute und Bienenkiste - mit allen Vorteilen und Nachteilen, die das mitsichbringt. Was mich hier besonders stört: Es wird wieder einmal suggeriert, das diese Beute, die einzige wesensgemäße sei! Und letztlich wird daraus schlichtweg ein Geschäft gemacht.. Ob das Bienenwiegen-System ausgegoren ist oder nur ein weiterer Marketing-Schmäh, scheint den Bienenschutzgärtlern recht egal zu sein.
2) Das Ziel: Das Ziel des Bienenschutzgarten ist der Erwerb eines Bauernhofes (http://www.bienenschutzgarten.at/de/was-wir-brauchen.html). Was dort genau passieren soll - außer das es Wiesen für die Insekten gibt - wird nicht ausgeführt. Der Standort des Bienenschutzgartens ist übrigens ins Stattegg bei Graz, ein Gebiet das durchaus nicht als Agrarwüste bezeichnet werden könnte, sondern als gemischtes Wald-Wiesen-Acker-Landschaft, typisch für die Gegend. Wozu man da einen ganzen Bauernhof braucht, würde ich gerne wissen. Oder geht es da vielleicht auch um sehr private Interessen, die man sich von verunsicherten Bürgern und Bürgerinnen unterstützen lassen will..??
3) Ihr Alarmismus: Der Bienenschutzgarten setzt darauf die Leute zu mobilisieren, indem eine absolute Notsituation dargestellt wird. Die Schuld an dieser Situation wird dabei gerecht auf die Landwirtschaft, Politik oder die Imkerschaft verteilt. Damit haben sie bis zu einem gewissen Grad recht, aber sie stellen die Situation auch sehr vereinfacht dar, mit dem einzigen Zweck, die Leute dazu zu bringen IHR Projekt zu unterstützen. Mir ist das zu reißerisch muss ich sagen..
4) Der Bienenschutzgarten differenziert nicht. Es wird das eh schon festverankerte Bild der bösen Landwirtschaft weiter einzementiert, anstatt es aufzubrechen. Aber mit dem Bild der bösen Landwirte lässt sich wohl mehr Spendengeld von Leuten lukrieren, die das Gefühl haben, dass ohne ihre Spende die Biene morgen aussterben werden. (Wer weiß, vielleicht tun sie das ja. Aber eine Bienenwiese in Stattegg wird nichts daran ändern.)
Vielleicht bin ich in meiner Kritik zu hart, vielleicht bin ich zu skeptisch. Aber mich stört eben das Gefühl, dass sich hier Leute an den Ängsten der Menschen und Problemen der Natur bereichern. Hm..