Ich imkere seit: 1963 und seit 1993 wieder so wie vor der Varroose
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Das ist ein offensichtlich übersichtliches System. Wann und wie lange rechnet man mit der Durchsetzung dieses züchterischen Fortschrittes bei der Varroa"bekämpfung" auf der "Imkerfläche" also in der Breite?
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)
Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo aus Südtirol
Hallo Noldi Hallo Paule
Das VSH Projekt der Arista Bee Research ist ein eigenständiges Toleranzprojekt wo derzeit mehr erfahrene Buckfastgruppen als Carnicagruppen mitarbeiten. Aber es gibt auch Carnacagruppen unter anderem auch die ACA in Österreich die dieses System anwenden. Bei Arista Bee Research sind unter anderem auch Dr.Ralph Büchler vom Bieneninstitut Kirchhain und Dr.Kaspar Bienefeld vom Bieneninstitut Hohenheim ( wo ja die Beebreed Zuchtwertberechnung gemacht wird ) als wissenschaftliche Berater dabei. In Zuge dieser Zusammenarbeit ist Hohenheim derzeit dabei die genomische Zuchtwertberechnung praxistauglich zu machen.
Die Gene für VSH sitzen auf 6 Genorten auf 2 Cromosomen und sind additive Gene und sind in einzelnen Bienen sporadisch und meist in einzelnen Teilen verteilt anzutreffen. Die große Schwirigkeit ist es diese 6 Gene in einer Biene durch gezielte Anpaarung (Zucht ! Eindrohnbesamung ! ) in vielen Bienen eines Volkes zusammenzubringen. Die 100% bedeutet dann dass alle Bienen dieses Volkes diese Gene vereint haben und keine Varroa mehr dulden, anders ausgedrückt dass es eine Königin an alle Töchter und Drohnen weitergibt.
Die nächste Schwierigkeit ist dass dies dann nicht erbfest weitervererbt wird, heißt, dass es nur weitervererbt wird wenn es der Vater und die Mutter einer Biene ( damit auch Königin! )in den Genen haben. Sonst wird es durch die Anpaarung mit Tieren die es nicht in sich tragen immer wieder verwässert, verdünnt, vermindert und die Eigenschaft schwindet dann wieder in jeder weiteren Generation. Erst wenn es der überwiegende Teil der Bienen (Königinnen und Drohnen ! )einer Population (Landrasse ) in sich trägt wird es für die breite Masse durchschlagen. Bei dieser Arbeiti kann dann eine genomische Zuchtwertschätzung von großem Nutzen sein.
In der Praxis ist geplant diese vereinten Gene dann vor allem über die Belegstellen über Königinnen und Drohnen in die Große Bienenmasse (Landrasse !!! ) einzubringen.
Paule fragt wie schnell das geht, bis es in der breiten Masse ankommt. Das wird dann wohl daran liegen wie intensiv die Belegstellen genutzt werden und wie intensiv die Imker es in der Gesamtpoulation verteilen.
Paule muss dann allerdings seine Betriebsweise ohne gezüchtetem Material und Belegstellen ändern sonst wird er unter den letzten sein die diese Eigenschaft erhalten. Er würde sie erst erhalten wenn die Drohnen seiner Imkernachbarn sofern diese Belegstellen nutzen, sie über die Paarung an seine Königinnen weitergeben.
Dies ist jetzt alles vereinfacht ausgedrückt und Meister in diesem Fach mögen meine Zeilen entschuldigen aber es sollte in etwa richtig dargestellt sein.
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Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Gabriel, herzlichen Dank für Deine ausführliche Schilderung des VSH-Themas. Damit können seine Besonderheiten, insbes. hinsichtlich der additiven Eigenschaft, vielen Lesern klar werden. Herr Büchler antworte mir vor einem Jahr, in Neuenstein Aua, dass VSH lediglich ein Varroatoleranzmerkmal von vielen sei. Interessant wäre dann noch, wie man zu dem vermeintlichen "Rest" kommen wolle! Eine kleine Ergänzung, Herr Bienefeld ist in Hohen Neuendorf (Hohenheim klingt ähnlich) tätig.
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Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Gabriel, in deinem Post versteckt (Additive Vererbung, Landrasse, ...) ist der Grund wieso sich die verantwortlichen Funktionäre hinzusetzen haben und die letzten noch bestehenden Rasseparagraphen zu beseitigen haben. Wenn die verschiedenen Zuchtgruppen der verschiedenen Zuchtrassen (Buckfast, Carnica, Dunkle, ...) nicht an einem Strang ziehen, dann wird es halt länger dauern bis die Fortschritte in der heute komplett durchmischten Landrasse ankommen.
Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Noldi
kenne jetzt die Rasseparagraphen in Österreich nicht.
Beim gemeinsam an einem Strang ziehen hast du Rech!
Generell geht es nur wenn gegenseitig Rüchsicht genommen wird und Gebietsbeanspruchungen in Einvernehmen geregelt, geklärt und dann auch respecktiert werden. Die Umsetzung ist und wird immer ein schwieriges Thema sein und bleiben.
jeder kann damit bei sich selber beginnen und nicht immer nur alles den Funktionären zuzuschieben, aber auch diese haben ihre Aufgabe wahrzunehmen.
Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Paule
Danke für die Verbesserung was Herrn Bienefeld angeht!
Der vermeintliche "Rest" neben VSH sind verschiedene Eigenschaften Hier einige die mir gerade einfallen
Nadeltest=Bruthygiene, Ausräumverhalten Unterschiedlich starke Vermehrung und Entwicklung der Varroa ( diese zwei Merkmale werden bei Beebreed erhoben )
Putztrieb
Erkennen der Varroa auf der Biene und mechanische Verletzungen ( Abbeißen der Varroabeine, Verletzungen )
Veränderung des Geruchs der Bienenmade vor der Verdeckelung sodass die Varroa die reifen Maden nicht mehr findet.
Kürzere Verdeckelungsdauer der Bienenpuppe
Abschwärmen des Volkes und zurücklassen der gesamten Brut und Neuanfang irgendwo anders ( in unseren rauheren Klimazonen kaum möglich)
Wie könnte man solche Dinge einigermaßen gut erheben und nutzen? Arista Bee Research, Bieneninstitute und auch weitere Forschergruppen weltweit versuchen hier brauchbare Möglichkeiten zu finden.Solche Dinge sind sehr zeitaufwendig sowie arbeits- u. kostenintensiv.
Ein sehr großer Faktor dabei ist auch die mangelnde Bereitschaft der Bienenhalter hier aktiv mitzuarbeiten, zu Prüfen, zu Vergleichen, zu Beobachten, zu Bewerten, Verschiedenheiten aufzuschreiben usw. Der Grund dafür dürfte die fehlende Zeit, das mangelnde Wissen und fehlende Entschädigung dafür sein.
Schätze dass in Europa, weit unter 0,5 % der Bienenvölker für solche Zwecke unter Beobachtung stehen. In der Rinderzucht z.B: sind über 70% beteiligt.
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Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Gabriel, dort, wo man die Biene machen lässt, funktioniert das alles schon, auf dem Wege der natürlichen Selektion, so, wie sie es seit 100? Mio. Jahren gewohnt sind. In diesem Zeitvolumen fällt hs gar nicht auf und noch weniger Imker, Institute usw..
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Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Paule
Beim zweiten Teil was die 100 Millionen Jahre betrifft gebe ich dir vollkommen recht !!
Was den ersten Teil betrifft nicht. Schön wenn es bei Dir funktioniert. In den meisten Gebieten funktioniert das aber nicht, auser ich bin bereit teilweise mit 1 kg Honig oder 1000 Kg gleich zufrieden zu sein, oder teilweise sogar bestimmte Zeit nur Geld in die Bienenhaltung zu pumpen und nur zu Arbeiten um damit die Zeit vergeht. Ok, die Bestäubung käme der Allgemeinheit zu Gute. Da wäre eine Option auch meine Bienen neben deinen aufzustellen (weil es in deinem Gebiet funktioniert) und ein paar mal bei Dir Urlaub zu machen ( bei der Honigraumfreigabe und beim Schleudern )um die wichtigsten Sachen nebenher durchzuführen, sonst wäre bei den Bienen ja nichts zu tun. Das kann auch jeder andere sein, vielleicht probiert es jemand und berichtet uns dann.
Im Grunde würde es wahrscheinlich auch funktionieren wenn Menschen eine längere Zeit bereit wären auf den Großteil der Bienen zu verzichten und wir dann aber auch bereit wären unsere Nahrungsmittel mit allen Menschen auf der Welt zu teilen.
Du hast bis jetzt sonst kaum auf Fragen hin erklärt was sonst deine Arbeitsweise ist. Du kannst alle unwissenden ( und auch mich ) ruhig auf unserem absurden Weg weiterprobieren lassen. Wenn es funktioniert wird sich deine Betriebsweise sowieso durchsetzen.
Interessant wäre auch zu wissen wieso du dich denn dann mit all den winzigkleinen Details auseinandersetzt und dich erkundigst was 132 Varroatolweranzuchtwert bedeutet und was die Wissenschaftler so alles machen. ( Hast viele male hier geschrieben,habe jetzt nicht nachgeguckt was sonst noch alles )
Eine Empfehlung von meiner Seite wäre auch, alle bei denen das funktioniert, schließt euch zusammen,organiseiert euch, liefert Auswertunge und helft auch anderen weiter wenn sie Hilfe brauchen oder ihre Bienen verloren haben. Sowas gibt es noch nicht. Habe jedenfalls noch nie davon gehört. Erhebt euren müden Hintern aus dem bequemen Sessel und zeigt Einsatz !
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Rähmchenmaß: Dadant
Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Gabriel,
Du imkerst inzwischen zwanzig Jahre. Ein Gefühl dafür, dass der Bien ein Partner ist, will sich aus Deinen Darlegungen noch nicht ergeben. Diese Partnerschaft bedeutete auch, dass Du evolutionsereignisse gutwillig tolerierst, wissend, dass man nicht genug weiß. Dabei erinnere ich mich u.a. an die vor rd. 15 Jahren an den deutschen Instituten durchgeführten Primorski-Tests.So ergab der Vergleich der Kirchhainer Biens mit den Primorskis beim Nadel- und Überlebenstest, dass die Kirchhainer den Nadeltest haushoch gewannen, dass aber die Primorskis die Überlebenden waren. Nütze dem Bien aber benutze ihn nicht!
Gruß Paule
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)
Re: Belegstellen in Österreich - was hat sich getan - welche Belegstellen wurden verbessert?
Hallo Paule
Das ist immer so, um so mehr man weiß um so mehr versteht man wie wenig man eigentlich weiß.
Ich bin neben den Bienen auch Milchviehbauer,da sind meine Kühe dann normalerweise auch meine Partner und ich schaue gut auf meine Partner so lange sie bei mir im Stal stehenl. Wenn eine Kuh mir dann aber kaum mehr Milch produziert werde ich mich aus wirtschaftlichen Gründen von meinem Partner trennen müssen. Ich kann sie nicht noch weitere X Jahre durchfüttern bis sie eines natürlichen Todes stirbt.
Da frage ich mich ob Du für deine Bienen der bessere Partner bist? Was machst du mit deinen Partnern wenn sie nicht mehr topfit sind. Schaust Du ihnen in aller Ruhe zu wie sie krank werden und dann elendiglich an der Varroa eingehen ohne etwas zu unternehmen???
Hab Dich schon mal gefragt wie Du mit schwachen Völkern umgehst und mit welchen Bienen Du ausgefallene Völker ersetzst.
Scheinst dich sehr zu interessieren was die überall alles getestet haben. Ist auch gut so aber wenn Du mit deinen Bienen nicht allzu große Probleme hast wieso bist Du dann so neugierig. und dann doch so abgeneigt gegen alles was dort gemacht wird.
Der Nadeltest ist nur ein Teil der Möglichkeiten um die Varroatoleranz zu verbessern aber von allen leicht durchführbar. Wie würdest Du z.B. in der Praxis von allen Prüfern dürchführbar eine 12 Stunden oder 18 Stunden kürzere Verdeckelungszeit erheben und dazu die passenden Völker finden? Hättest Du einen Vorschlag.? Primorskibienen sollen ja eine kürzere Verdeckelungszeit haben.
Der Überlebenstest schließt sicher viele Faktoren mit ein. Er kommt auf den Toleranzbelegstellen zum Einsatz.
Es wird versucht das Gesamtpaket in Schritten zu ereichen.