Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

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albert
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Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Hallo zusammen. Nach längerer Abstinenz melde ich mich wieder. Das Thema ist einfach zu wichtig.

Wer hat Schuld, wenn irgend wo die Faulbrut ausbricht? Derjenige der sie hat und meldet? Derjenige der sie hat und verschweigt? Derjenige, der sich im zeitigen Frühjahr offensichtlich gesunde Bienenvölker  mit winzigen Brutflächen kauft, bei denen man noch gar nichts feststellen kann?

Wir Imker müssen schön langsam davon wegkommen, wenn jemand offen sagt: Ich habe bei meinen Völkern die AFB festgestellt, dass viele sich abfällig äußern. "Das ist aber kein Renome, dass ausgerechnet du die Faulbrut hast!" Was für eine dumme Aussage. Aber Dank meines Outings wissen jetzt alle, was Sache ist und wer weiß wie lange es in der Nähe von Gloggnitz noch gedauert hätte, bis der Imker bemerkt hätte, dass bei seinen Völkern etwas nicht stimmt.

Tragisch, dass ich mir den Schlamassel eingehandelt habe. Aber noch viel tragischer, dass ich der letzte war, der von dem Imker Völker bekommen hat. Wie viele Imker wissen noch gar nichts von ihrem Glück und tragen bei möglicher Räuberei zu einer enormen Ausbreitung bei.

Ein Imker sagte sogar zu mir: "Warum hast des dem Amtstierarzt gemeldet? Hättest des einfach saniert und guat wär's g'wesen. Als Sachverständiger weißt doch wia des geht." Diese Mentalität ist nach wie vor in den Köpfen vieler Imker. Und das sag' ich, sind die Übeltäter

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Faulbrut: Wer ist der Übeltäter
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LG Albert

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stiefelknecht0664
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Hallo Albert!

Ich hatte vor Jahren auch schon mal Völker eines Gloggnitzer Imkers gekauft mit dem Ergebnis AFB. Damals konnte ich gemeinsam mit dem Seuchenwart die Völker sanieren. Ich habe aber keine Minute gezögert zu melden. Aber die Mentalität sagn ma nix wird scho nix sei ist halt weit verbreitet. Schade das du gerade aus unserer Region so negative Erfahrungen gemacht hast.

Schöne Grüsse aus dem Schwarzatal

schöne Grüsse aus dem Schwarzatal von Thomas

Sommerbiene
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Tut mir sehr leid, Albert, dass Dir das passiert ist.

Grüße von der Sommerbiene.

Joe
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Alles Gute für die Zukunft und lass den Kopf nicht hängen. Jeder Imker hat ein bischen Angst vor der AFB. Aber wenn man es bemerkt gibt es nur handeln und nicht schweigen .

lg Joe

Sommerbiene
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Albert, war bei anderen Imkern im Umkreis von Dir ebenfalls Sporenbelastung feststellbar oder konntest Du das durch Deine rasche Reaktion verhindert?

Grüße von der Sommerbiene.

albert
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Sämtliche Imker im Umkreis waren frei von der AFB. So lange keine Räuberei entsteht, ist das Problem der Übertragung nicht besonders groß. Da half sicher das schnelle Handeln.

Keine Sorge, ich lass den Kopf nicht hängen. Da ich schon einige Male als Sachverständiger sanieren "durfte", hab' ich damit kein Problem. Nur sieht die Geschichte etwas anders aus, wenn man selber Betroffener ist. Es betrifft auch nicht meine eigenen Völker, sondern die Völker meines Schulprojektes. Trotzdem wurden in meinen eigenen Völkern in der Futterkranzprobe Sporen gefunden. Nicht viele, aber trotzdem müssen meine Naturwabenbau-Völker alles leider nochmals bauen. Das geschieht jetzt nach der Linde, noch vor der Sonnenblume. Die Sonnenblumentracht verwende ich gleich für den Aufbau, sonst geht es sich mit Naturbau nicht mehr aus. Da müsste ich wieder auf Mittelwände setzen, und das will ich auf keinen Fall.

LG Albert

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Hobbyimker
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Hallo!

Tief im vorigen Jahrhundert war die AFB so ghefürchtet, dass ein betroffener Imker von seinen "Kollegen" wie ein Aussetziger behandelt wurde. Ein freundschaftlicher Händedruck mit dem Betroffenen war damals kaum vorstellbar.

tschüss

Pepi

Mindelsee
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Hallo,

 

dreimal DANKE an alle die hier so offen über Ihre AFB-Probleme schreiben!

einmal DANKE an alle die bei den ersten Anzeichen (also noch VOR meldepflichtigen Symptomen!) rigoros sanieren.

Gerade in einer Zeit, in der in vielen Regionen Trachtpausen auf Massentrachten folgen, ist das der Weg in die Zukunft - für den betroffenen Betrieb wie für die umliegenden Imkereien.

 

Danke für die Offenheit.

 

Gruß vom schwülfeuchten Mindelsee

 

Michael

Sommerbiene
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Lieber Albert,

was mich noch interessiert:

1. Wie lange nach dem Kauf der Völker hast Du die Faulbrut entdeckt,

2. Bei wie vielenVölkern war eine Sporenbelastung feststellbar (unter oder über der Meldeschwelle)

und

3. bei wie vielen Völkern ist die Faulbrut tatsächlich ausgebrochen, wie auf den Bildern ersichtlich?

Danke!

Grüße von der Sommerbiene.

albert
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Servus Hannes,

1) Zirka 3 bis 4 Wochen nach dem Kauf waren klinische Befunde erkennbar.

2) Bei allen Völkern konnte eine Sporenbelastung feststellbar.

3) Sämtliche Bienenvölker, die aus der betreffenden Imkerei stammten hatten klinische Befunde.

LG Albert

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guenther
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

 

 

@Albert

 

Mit Schuldzuweisungen sind manche Imker recht schnell bei der Hand.

Und diese Wenigen sind es die das Klima erfolgreich vergiften.

 

"Schau der Meier hat die Faulbrut....."

 

"Und der Müller kann nicht Varroabehandeln......"

 

Leider, solche "Pappnz´reisser" bewirken es dann das viele garnicht erst drüber reden wollen.

 

 

Bienen Sepp
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Hallo Albert!

Vorerst mal Danke, dass du wieder im Forum vertreten bist.

Bei mir ist nach den vorjährigen Problemen wieder Ruhe am Stand und hoffendlich bleibst auch so.
Ich find es drauig wenn ein Völkerkauf in einer Menge Arbeit und Probleme endet.
Hat der Verkäufer die Situation nicht erkannt oder hat er auf so manche Dinge vergessen.

1. Konnte der Verkäufer ein Gesundheitszeugnis für diese Völker vorweisen?

2. Gehe ich richtig in der Annahme, wenn bei einer Sammelprobe der Befund "geringe Sporenbelastung"
    lautet sich ev. ein klinisch krankes Volk in der Umgebung bzw. am Stand befindet?

3. Dürfen Völker aus Ständen mit "geringer Sporenbelastung" verbracht bzw. verkauft werden?

4. Macht es Sinn im Herbst im Zuge der letzten Durchsicht Futterkranzproben zu ziehen?

5. Können solche "verfrühte Futterkranzproben" als Basis zum Wandern bzw. Völkerverkauf dienen?

Schöne Grüße Sepp

guenther
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

 

 

Ganz so "entspannt" seh ich das Thema inzwischen leider nicht mehr.

Vor Allem in Zusammenhang mit der Wanderei.

Bei uns im Umfeld ist heuer jemand zugewandert.

Bei Demjenigen wurde eindeutig Faulbrut diagnostiziert.

Nach einer Kontrolle bei unseren Völkern durch den zuständigen Bienesachverständigen wurden unsere Völker für Faulbrutfrei erkannt.

So weit so gut.......

 

Nur war die Gemeinde gesetzlich verpflichtet die Kundmachung über den Befall und die Sperrkreisverhängung am schwarzen Brett öffentlich kund zu tun.

Seither haben wir keinen einzigen Kilo Honig mehr verkauft!

Obwohl wir die Letzten sind die etwas dafür können.

Derjenige der die Faulbrut wirklich hatte bleibt vom Geschäftsentgang natürlich verschont, weil sein Heimatort(stand) natürlich ausserhalb des Sperrkreises liegt.

 

Ich will euch jetzt nicht sagen was ich machen werde, sollten wir mal tatsächlich die Faulbrut haben.

 

 

 

guenther
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

 

 

WIll damit sagen:

Es ist dem Laien offenbar mehrheitlich nicht klarzumachen das es sich hierbei um eine reine Tierseuche handelt und selbst der Honig von befallenen Völkern absolut bedenkenlos verzehrt werden kann.

 

Paule
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Guenther, bei derartigen Gelegenheiten frage ich mich immer wieder, ob ein allgemeines Wahlrecht überhaupt zulässig ist. In der Antike sah man das anders... und vielleicht kommen wir wieder dazu, bei immer mehr Schulverweigerern, Schulabgängern, die nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen können sowie Abiturienten, die Mühe haben, gelesene Texte auch zu verstehen.

Wir leben in einer modernen Sklaverei!

Viele Grüße
Paule

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

Hobbyimker
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Hallo Günter!

Unser Bienenseuchengesetz gehört überarbeitet . So zB. macht es keinen Sinn, ein Verbot über das Entfernen von Honig aus dem gesperrten Standort zu verhängen., welcher nach Aufhebung der  Sperre wieder einwandfrei ist. Vernünftiger wäre, dieses Verbot  in ein Fütterungsverbot für Bienen und andere Insekten umzuwandeln. Weiters stört mich der offizielle Informationsfluss seitens der Behörde. Im konkreten Fall ist im heurigen Frühling in der Nachbargemeinde ein AFB -Fall aufgetreten. Durch Zufall habe ich davon erfahren und habe ein Schreiben der Behörde gesehen, wo lt. Verteiler nicht einmal alle angrenzenden Gemeinden angeschrieben wurden, obwohl der vorgeschriebene 3 km Radius weit über deren Gemeindegrenze ging. Man könnte diese Nachlässigkeit der Behörde fast als fahrlässig bezeichnen.

tschüss

Pepi

http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010539&FassungVom=2012-09-21

guenther
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

 

 

Ja leider, da geht einiges schief, wer das Gesetz entworfen hat, hat nicht wirklich viel Ahnung, wie´s tatsächlich zugeht.

 

freebee16
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

 

Da es hier um ein, für alle wichtiges Thema geht, und die FB auch in Deutschland immer bei rufen nach einem, für manche so geliebten Ruf nach einem Imkerführerschein  als Argument genommen wird, eine interessante Auswertung aus Deutschland:

https://tsis.fli.de/Reports/YearOverview.aspx

Gibt es ähnliche Daten aus Österreich?

Dass es einen Imkerhype gibt ist das eine, dass es, zumindest in Deutschland keinen signifikanten Anstieg betr der FB gibt, das andere.

Wiewohl ich für Ausbildung bin, mehr als die Augenblicklichen Imker Grundkurse hergeben können.

Das wäre einmal ein Sachlich verwendbare Grundlage, oder nicht?

Es müsste ja gerade Explosionen  an Ausbrüchen gegeben haben....

Wer hat Daten aus Österreich?

Der "Bien" macht was er möchte. Wir können Ihn maximal beeinflussen.
Natürlich immer mit den besten Vorsätzen

StefanL121283
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

GENAU DIE FAULBRUT IST EIN THEMA das verpflichtend unterrichtet werden sollte, oder zumindest in den Ortsgruppen Thema sein MUSS, das ist aber reel erst der Fall wenn sie da ist und alles schon zu spät ist.

Wie sieht Faulbrut aus? Wie erkenne ich sie, Anfangstadien?.

Gerade beim Thema Ablegerkauf mit kompletten Rähmchen und Brutwaben, der ja auch heute noch betrieben wird, eine sehr wichtige Sache.

Kurz ein negatives Erlebnis meinerseits:

Ich kann mich noch erinnern an meine ersten Ableger die ich erworben habe, diesen Imker habe ich heute noch mit Grausen in Erinnerung. Er wurde mir von einem anderen Imker meines Ortsvereines, beide ältere Herren, empfohlen.

Es waren damals 3 Stk. "Ableger" Einheitsmass, die Kisten waren alle 3 mit 10 Waben bummvoll. ALLES komplett schwarze Schwaten, alle hatten Brut darauf.

Es war Anfang Mai, Er sagte mir das diese Völker schon so stark brüten. Obwohl das Wetter wochenlang richtig mies und kalt war. Es seien seine besten, sagte er.

Der Preis war damals ein bisschen unterdurchnittlich, ich war so glücklich über meine starken 3 Ableger, das ich ihm sogar noch Trinkgeld gab.

Dieser Imker war wie bereits erwähnt ein älterer Herr, sehr nett, er sagte mit das er froh sei das wieder ein Jungimker beginnt  und wenn ich wieder was brauche soll ich mich melden. Er wünschte mir noch alles Gute im zukünftigen Imkerleben.

Ich stellte meine Ableger auf, da schon sehr viel verdeckelt war, schlüpfte gleich darauf die meiste Brut. das habe ich übersehen, es  ging mir zu schnell. Alle 3 schwärmten, da ich auch Weiselzellen übersehen hatte. (die auch vermutlich schon auf den Brutwaben waren).

Also dieser Imker, der auch noch Ortsgruppenleiter der jeweiligen Gemeinde war und den ich, wie schon erwähnt, auf eine  Empfehlung hin aufsuchte, am liebsten würde ich seinen Namen nennen, da ich immer noch sehr wütend bin, der hat einfach seine Bienenstöcke geschröpft,  alle alten Brutwaben in 3 Kisten zusammengehängt und diese einem Jungimker als seine besten Pferde verkauft.

Wäre mir damals bewusst gewesen das es Faulbrut gibt, was dieser Kauf auslösen hätte können, hätte ich diese Ableger natürlich nie gekauft, im Gegenteil ich hätte diesen Imker wahrscheinlich angezeigt.und zur Verantwortung gezogen.

Und ich möchte nicht wissen wieviele heute noch so verantwortungslos das alte Bienenmaterial los werden. Der Imker ist der Seuchenherd...

 

 

 

 

 

 

 

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claudia1
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

genau deßhalb sollte man mit Kehrschwärmen und einen Afb Befund beginnen. Wird auch so geleht, auch für die Neueinsteigerförderung sind Schwärme Vorraussetzung. Hast du dir Jungfernwaben erwartet bei den gekauften Ableger?

 

 

LG

StefanL121283
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Guten Morgen Claudia, nein ich habe mir keine Jungfernwaben erwartet, aber wer von den Anfängern hat den eine Ahnung, was wie auszuschauen hat.

Wie Waben nach einem Brutdurchgang, nach zwei, nach drei, oder nach fünfzehn aussehen. Man hat keinen Vergleich, weil man ja noch nie Völker gehabt hat.

Wenn dieser Ablegerveräufer angenommen erzählt, das diese Waben nach 2 Brutdurchgängen so aussehen, dann wird es ein Neuanfänger so akzeptieren, noch dazu wo man extra zu diesem Imker weiterempfohlen wurde, da er ja angeblich eine imkerliche Koryphäe ist.

Man muss nur mal bedenken wie man mit der Imkerei am Beginn in Berührung kommt, vorausgesetzt man hat in der Familie noch keinen Imker wo man sich anschliessen kann.

Wenn man es mit der Imkerei ernst meint, nicht nur ein Balkonimker sein möchte, tritt man einem Imkerverein bei, wo die Imker, meistens zu 80% älteren, bis sehr alten Baujahres sind, da ist Brutwabenableger Verkauf das natürlichste auf der Welt.

Es kann ja traurigerweise sogar sein, das dieser Imker es ja gar nicht absichtlich schlecht mit mir meinte, sondern einfach das getan hat was er seit Jahrzenten so gemacht hat, Völker schröpfen, die Brutwaben entnehmen, komplett egal wie diese aussehen, zusammen in eine Kiste verpacken und diesen als Seuchen-Ableger verkaufen, weil man will ja selber nicht mehr Völker haben als man eh schon hat.

Wie du schon gesagt hast, wir müssen generell aufhören mit diesen Brutablegerverkäufen. Was hört den ein Neuanfänger am Anfang, auch heute noch, zb wenn es um die Beute geht: " Nimm das Rähmchenmaß was die meisten in deiner Umgebung haben, dann kannst du problemlos Ableger kaufen" sicher schon mal gehört oder ?

 

 

 

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StefanL121283
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

Du hast natürlich Recht, es steht in den Kleingeräteförderungen, nur wird sehr oft in der Praxis ein Ableger verkauft und als KS dituliert, bzw ich kenne nicht sehr viele Imker die diese Förderungen in Kauf nehmen, vor allem weil sie immer auch mit  div. Aufwand verbunden sind und wenn man alles zusammenrechnet, sich nicht immer wirklich rechnet.

Das wird vielleicht auch von Ort zu Ort verschieden sein

Ich glaube aber auch das sich in näherer Zukunft wirklich der KS durchsetzen wird, bzw es für sehr viele Imker schon eine Selbstverständlichkeit ist und schon lange so gehandhabt wird.

Aber solange es eben noch sehr viele gibt die es anders machen, wird das Faulbrut Risiko bis zum kompletten Umdenken noch um einiges höher sein, finde ich jedenfalls.

 

 

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freebee16
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Re: Faulbrut: Wer ist der Übeltäter

StefanL121283 schrieb:

Aber solange es eben noch sehr viele gibt die es anders machen, wird das Faulbrut Risiko bis zum kompletten Umdenken noch um einiges höher sein, finde ich jedenfalls

 

Ich hatte mir erlaubt Albert seinen Th zu verwe den, auch da ich Ihn sehr schätze.

 

Wiewohl ich meine Bedenken habe, dass es mit dem Umdenken alleine  funktionieren wird.

Bei den Dingen, welche bei dem Thema Faulbrut so an Argumenten kommen warum man es bekommen kann, oder eben auch nicht..

Sensibilisieren ja, aber es wird im Sinne des Profite immer mehr schwarze Schafe geben, wie auch in anderen Gesellschafsschichten und nicht weniger.

 

 

 

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